Balearen (bzw. Mallorca) waren wir schon mehrfach, Kanaren auch schon auf den meisten größeren Inseln, jetzt mal spanisches Festland: Andalusien.

Wir waren in Novo Sancti Petri, in der Nähe von Cádiz (also Atlantikseite von Andalusien, nicht Mittelmeer).

Cadiz

Der Flughafen von Jerez (XRY) ist wirklich übersichtlich (man läuft vom und zum Flugzeug, Busse o.ä. gibt es dort gar nicht), die Landschaft war gleich bei der Ankunft toll. Man sieht schon deutliche Unterschiede zu den Inseln, hier ist es ist deutlich grüner.

Flughafen Jerez (XRY)

Räder hatten wir für zwei Wochen vorreserviert bei einem großen schweizer Radverleiher. Das Material ist „wie üblich“ – nicht das neueste, aber gut gepflegt. Freundliche Bedienung, und wir haben auch ein bekanntes Gesicht aus der Radsportstation Alcudia, Muro Süd, wiedergetroffen.

Gefahren sind wir am Ende aber nur drei Touren – danach haben wir die Räder wieder abgegeben und haben den Rest verfallen lassen.

Grund: Uns hat das Radfahren da kaum Spaß gemacht:

Die Straßen sind überdurchschnittlich schlecht, es gibt sehr viel Verkehr, und die Autofahrer sind extrem aggressiv und unvorsichtig.

Die schönen, abgelegenen Straßen sind zu großen Teilen zerbröckelt (Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe unten!), die größeren Straßen haben entweder viel Verkehr oder es gibt wenigstens Fahrradstreifen, die aber entweder kaputt oder verschmutzt sind oder von Autos befahren bzw. beparkt werden.

Auf Mallorca ist es in der Regel so, dass es Probleme eher mit Mietwagen als mit Insulanern gibt (die Regierung brieft ja auch entsprechend), aber hier sind es eher die Einheimischen die drängeln, hupen und schneiden. Wenn eine Straße von rechts einmündet, fahren die Autofahrer aus der Seitenstraße grundsätzlich bis über den Fahrradstreifen hinaus und schauen dabei nach rechts (man sieht also immer den Hinterkopf des Fahrers). Das gilt auch für Einfahrten.

Sowohl auf Bergstraßen als auch im Hinterland werden Kurven grundsätzlich geschnitten, und als wir einmal ein Stück geschoben haben mussten wir uns fast durch einen Sprung retten, da der Fahrradstreifen auch als Fahrbahn verwendet wird.

Ein Grund dafür könnte sein, dass es hier kaum Rennradfahrer gibt, die Autofahrer sind Radfahrer einfach nicht gewöhnt. So ziemlich die einzigen Rennradler, die man trifft, sind die, die man aus der eigenen Radsportstation kennt. Mountainbiker gibt es dagegen deutlich mehr.

Wir haben uns also tatsächlich gefragt, wieso Andalusien so als Radfahrerparadies verkauft wird.

Aber gut, sollte ja eh kein Trainingslager sein, und da noch Verletzungspech dazukam (Plantarsehnenreizung), haben wir dann einfach nur Urlaub gemacht: Schlafen, Essen, Schwimmen, Lesen, Shoppen, Wandern, Städtekucken, Pool, usw.

Fazit: Andalusien ist schön zum Urlaub machen (Tipp: Auto leihen, mit Öffis kommt man nicht sooo weit), aber zum Rennradfahren kommen wir nicht wieder her.

Kategorien: BikeSport