Um die Wintersaison zu überbrücken wollten wir wieder Drinnentraining machen. Auf unser Spinningbike hatten wir irgendwie keine Lust mehr, weil es uns auf die Dauer zu langweilig war und man ja doch nicht so wie auf seinem eigenen Rad sitzt – auch wenn es echt gut und vielfältig einzustellen war. Das Spinningbike wurde also verkauft. Ebay Kleinanzeigen. Der übliche Wahnsinn. Aber das ist eine andere Geschichte…

Es musste eine Rolle her, am besten eine smarte. Nach etwas hin und her („es muss mit Zwift funktionieren“) und probehören im Laden wurde es dann ein Wahoo KICKR18 (gekauft Oktober 2018). Der KICKR CORE ist praktisch der KICKR17, nur dass er jetzt „quasi silent“ ist. Wir haben ihn uns angehört: Nein, ist er nicht. Der große KICKR ist auch nicht „virtually silent“, wie es auf der Packung steht, aber er ist deutlich leiser.

Mit Wintereinbruch eine Rolle kaufen zu wollen ist übrigens grundsätzlich eine doofe Idee. Merkwürdigerweise will zu dieser Zeit jeder eine haben… Dementsprechend ist die Liefersituation bei den Händlern. :/ Wir haben aber Glück gehabt, unser lokaler Triathlonladen Trionik hatte damals gerade noch welche da.

Unseren KICKR haben wir dann gleich in Betrieb genommen – alles prima. Sehr stabil, wenige Handgriffe nötig, das Einspannen des Rades benötigt die ersten Male etwas mehr Zeit, aber man wird schnell geübter, wenn man wie wir ständig zwei Räder umspannen muss.

Zwift ist anfangs auch etwas fummelig, aber dazu schreibe ich evtl. getrennt etwas.

Die Freude hielt aber nicht lange – innerhalb der ersten zwei Stunden fing der KICKR an zu „klacken“. Wer danach googlen möchte: „kickr clicking noise“.

Nachdem man sich durch die diversen Foren und Facebookgruppen gelesen hat weiß man: Man ist nicht alleine. Der KICKR 4.0 (2018) hatte einen Konstruktionsfehler. Eine Scheibe an der Achse des Schwungrades war zu schwach dimensioniert, und bei vielen Nutzern verbog sich die Scheibe und führte dazu, dass das Schwungrad nicht mehr sauber geführt wurde und klackte.

Also Support kontaktiert. Irgendwie bin ich aber nicht beim deutschen Support gelandet, aber der englischsprachige hat sich auch gut gekümmert. Wahoo bittet offenbar bei den meisten Defekten um die Zusendung eines Videos, um den Fehler zu demonstrieren. Dazu soll man die Rolle bei mittlerer Last einmal tretend und danach „coastend“, also freilaufend, filmen. 20 Sekunden reichen in der Regel aus.

Die Diagnose war dann obige: Der Seriendefekt. Man bot uns an, das Ersatzteil zur Selbstmontage zu schicken, man hätte die Reparatur aber auch machen lassen können. Da wir die Rolle möglichst schnell zurückhaben wollten und ich mich zwar als handwerklich geschickt einschätze, aber an einer nagelneuen, so teuren Rolle nicht gleich rumschrauben wollte, haben wir dann den Umtausch beim Händler gegen eine neue Rolle organisiert.

Die neue Rolle hat eine Seriennummer aus einer Produktionswoche, in der der Fehler bereits behoben war. Damit war alles gut und wir konnten wieder zwiften. 🙂

Leider hielt die Freude nicht besonders lange: Nach wenigen Wochen (Februar 2019) fing der KICKR wieder an zu brummen, erst leise und nur selten, dann immer schlimmer und nervtötender. Aus dem Brummen wurde ein Dröhnen, das man wegen der tiefen Frequenz durch die ganze Wohnung hört.

Also wieder den Support kontaktiert, diesmal den deutschen Support direkt angerufen. Problem geschildert, Video hochgeladen, Kaufbeleg dazu. Diagnose: erneuter Tausch, vermutlich Lagerschaden aufgrund von Unwucht des Schwungrades.

Dann warteten wir auf den nächsten KICKR (das war dann der 3.). Wir hatten gehofft, dass es dann endlich ausgestanden wäre und wir eine Rolle hätten, die hält. Denn grundsätzlich ist der KICKR schon sehr cool: Megastabiler Fuß, zusammenklappbar, schnelle Reaktion bei Lastwechseln und grundsätzlich halt auch ziemlich leise (wenn nix kaputt ist).

Der 3. KICKR war dann heil und wir konnten die 2018/19er Wintersaison zu Ende fahren. Im Sommer wurde das gute Stück natürlich weniger benutzt, weil wir viel draußen gefahren sind. Im Herbst dann… begann das Dröhnen. Support kontaktiert, Video hochgeladen, Kaufbeleg, und zack, schon war KICKR Nummer 4 auf dem Weg zu uns (September 2019). Wobei ich erst noch ein bisschen mit Wahoo diskutieren musste: Denn bei den ersten beiden Austauschen wurde uns immer der neue KICKR zugeschickt, und danach haben wir den defekten zurückgeschickt – wir mussten also keine Trainingspause einlegen. Diesmal sollte es andersherum sein. Aber ich konnte den Support davon überzeugen, dass wir das noch nie so gemacht hätten und ich eine womöglich mehrwöchige Pause nicht hinnehmen würde. Er war dann so nett, das Austauschgerät erst rauszuschicken.

Ja, und KICKR Nummer 4 macht jetzt den Käfer: läuft und läuft und läuft…

Fazit: Der Support von Wahoo ist super, alle drei Garantietausche liefen mehr oder weniger problemlos. Nur die Tatsache, dass überhaupt 3 KICKR nacheinander kaputt gehen, ist halt Mist – aber da kann der Support ja nix für.